Laborlogistik - Interview mit Christopher Kranz

Laborprobentransport optimieren - Interview mit Christopher Kranz

In der Laborlogistik ist es wichtig, dass die Proben sicher und schnell an ihr Ziel gelangen, um dort analysiert zu werden. Gleichzeitig werden hohe Hygienestandards eingehalten und die Transporte müssen schonend erfolgen, um die Laborergebnisse nicht zu verfälschen.

In einem Interview berichtet Christopher Kranz, Director Marketing & Solutions Management, wie die Telelift Laborlösungen die Logistikprozesse in Laboren unterstützen können.

Herr Kranz, was macht den Labormarkt so interessant für Telelift?

Grundsätzlich gibt es eine ganze Reihe an Faktoren, die Telelift dazu bewegen, sich mit Logistiklösungen für Labore intensiv zu beschäftigen. Zunächst einmal gilt es dabei zu erwähnen, dass der Transport von Laborproben für unsere Anlagen kein neues Anwendungsgebiet ist. Aktuell und auch bereits seit Jahrzehnten werden weltweit täglich tausende Proben zuverlässig durch unsere Transportfahrzeuge in Labore befördert. In erster Linie sind das Inhouse-Transporte in Krankenhäusern, es gibt jedoch auch einige Referenzanwendungen in Zentrallaboren – sowohl in der Human-, als auch Veterinärmedizin. 

Telelift im Labor

Wir wissen also bereits, dass wir mit unserem System einen hervorragenden Beitrag für eine sichere, effiziente und zuverlässige Probenlogistik leisten können. Und dies natürlich nicht nur im medizinischen Bereich, sondern in allen Feldern der Laboranalytik, wie z.B.  der Lebensmittelindustrie oder anderen, produzierenden Industriezweigen.

 

Sowohl neu entwickelte Analysemethoden, als auch Effizienzsteigerungen bei existierenden Verfahren sorgen für stetig steigende Volumina in der Laboranalytik – und somit auch ein stetig steigendes Aufkommen  notwendiger Probentransporte.
Zusätzlich tragen aktuelle Entwicklungen, wie maßgeschneiderte Medikamente, welche entsprechende Untersuchungen zur Ermittlung des IST-Zustands bedingen, sowie die zunehmende Zentralisierung von Laboren als regionale Dienstleister für möglichst große Nutzergruppen dazu bei, dass wir in der Laborlogistik ein wichtiges und wachsendes Anwendungsfeld für unsere Systeme sehen.

Christopher Kranz, Director Marketing & Solutions Management

Christopher Kranz, Director Marketing & Solutions Management

Was bedeuten diese Entwicklungen für den Probentransport und die Laborlogistik?

Die beschriebenen Entwicklungen führen zu einem permanent wachsenden Bedarf des Transports von Laborproben. Gleichzeitig muss dieser Transport möglichst effizient erfolgen, um neue Analysemethoden vielen Nutzern – v.a. natürlich Patienten – zugänglich zu machen.  

 

Diese Effizienzsteigerung erfolgt einerseits durch eine Zentralisierung der Labore – d.h., dass mehrere Anwender, z.B. Hausarztpraxen, gemeinsame Ressourcen nutzen, indem sie die Dienstleistungen von Zentrallaboren in Anspruch nehmen. Andererseits ist die Automatisierung von Laboren dabei ein sehr wichtiger und entscheidender Baustein zur Effizienzsteigerung. Der Trend zu automatisierten Laborstraßen in der Analytik hat sich dabei in den vergangenen Jahren bereits deutlich abgezeichnet.
Der zunehmende Fachkräftemangel beschleunigt diese Entwicklung nochmals. 

Wie kann die Telelift Laborlösung dabei helfen?

Unser Beitrag zur Effizienzsteigerung im Labor ist ein entscheidender Abschnitt in der Probenlogistik. Fast jeder von uns kam im Rahmen der Pandemie vermutlich in den vergangenen Jahren einmal in die Situation der Notwendigkeit einer Laboruntersuchung. Die entnommenen Proben werden von der Hausarztpraxis per Kurierfahrt in ein Labor gebracht, wo die Analyse, z.B. der PCR-Test, durchgeführt wird. Und genau dort – nämlich an der Haustür des Labors – beginnt das Glied in der Logistikkette, in der wir nicht nur einen effizienten, da automatisierten, sondern auch einen zuverlässigen und sicheren Beitrag leisten können.

 

Nach der Entgegennahme der Proben können diese, je nach eingesetztem System, einzeln, lose, als Sammellieferung in Tüten oder Taschen oder auch palettiert in Racks, mittels unserer Transportfahrzeuge direkt zum Bedarfspunkt – in der Regel dem Beginn der Analyse – transportiert werden. Auf Wunsch mit entsprechender Datenerfassung – Stichworte Digitalisierung und Traceability. 

 

Der Transport selbst kann über lange oder kurze Distanzen und wie für unsere Systeme typisch in der Horizontalen und Vertikalen erfolgen und somit über mehrere Stockwerke und durch ganze Gebäudetrakte. Der Verlauf der Fahrschienen für die Transportfahrzeuge erfolgt in der Regel hängend an der Decke und wird ausschließlich an den Bedarfspunkten zum Be- und Entladen auf Bedienerhöhe nach unten geführt, um einen möglichst geringen Footprint der Fördertechnik zu erzielen und meist teure Fläche am Boden einzusparen.

 

 

Das klingt sehr spannend. Welche Szenarien sind in der Zukunft noch denkbar für einen Probentransport?

Wir beschäftigen uns derzeit intensiv mit weiteren Möglichkeiten, den Nutzen und die Effizienz für unsere Kunden zu steigern. Ein Schwerpunkt ist hierbei die Erhöhung des Automatisierungsgrades durch Möglichkeiten der automatischen Be- und vor allem Entladung von Laborproben, auch mit der Möglichkeit, Proben automatisch an verschiedene Zielstationen im Labor oder Gebäude zu verteilen. Auf Basis dieses innovativen Ansatzes, haben wir in unterschiedlichen Anwendungen, wie zum Beispiel bei Bibliotheken, den Automatisierungsgrad in der Rücknahme und dem Transport von entliehenen Medien maßgeblich erhöht, mit dem Einsatz unseres UniSortCars.

Des Weiteren sind Schnittstellenthematiken ein interessantes und wichtiges Betätigungsfeld für Weiterentwicklungen. Dies betrifft sowohl physische als auch Kommunikationsschnittstellen zu benachbarten Systemen – z.B. der automatisierten Labordiagnostik oder auch Softwareschnittstellen (LIMS).

 

Vielen Dank Herr Kranz für dieses interessante Gespräch!